Bundesjugendwerk der AWO

Ferienfahrten

Ferienfahrten haben in Jugendwerk und AWO eine lange Tradition. Als an Werte gebundene Organisationen gehören Partizipation, Vielfalt und verlässlicher Kinder- und Jugendschutz zu den Grundpfeilern der pädagogischen Arbeit. Um diese Qualität nach innen wie nach außen sichtbar zu machen, wurden unter großer Beteiligung von ehren- und hauptamtlich Aktiven des Jugendwerks die Qualitätsstandards „JEDERZEIT WIEDER – Qualität der pädagogischen Ferienfahrten von Jugendwerk und AWO“ entwickelt.

Diese wurden 2010 - und nach einer weiteren Überarbeitung 2016 - von der Bundesjugendwerkskonferenz beschlossen. Damit gab sich das Jugendwerk eine ambitionierte Richtschnur zur pädagogischen und organisatorischen Gestaltung seiner Ferienangebote sowie für die Ausbildung seiner Teamenden und die Maßnahmenevaluation.

Von der AWO-Bundeskonferenz wurde JEDERZEIT WIEDER 2016 ebenfalls beschlossen. Damit verpflichten sich nun Jugend- und Mutterverband zu einer gemeinsamen Qualitätssicherung und -entwicklung. Eine gegenseitige, kollegiale Unterstützung bildet das Fundament dieser Arbeit. Die Federführung und Prozessteuerung hierfür hat das Bundesjugendwerk als Dachorganisation des Jugendwerks.

Die Qualitätsstandards sollen für Teamer*innen, Teilnehmer*innen und Eltern gleichermaßen transparent und überprüfbar sein. Um auch nach außen sichtbar zu machen, wer in Jugendwerk und AWO die hohen Qualitätsanforderungen erfüllt, soll in Zukunft ein verbandsinternes Qualitätssiegel eingeführt und die Vergabe regelmäßig überprüft werden. Die Entwicklung der Prüfkriterien und des gesamten QM-Prozesses wird seit 2017 in enger Zusammenarbeit mit dem AWO Bundesverband vorangetrieben.

 

 

Seit Ende 2017 gibt es eine bundesweite, digitale Plattform der Ferien- und Bildungsangebote im Jugendwerk der AWO: www.jugendwerk-awo-reisen.de. Schaut doch mal rein, es ist für jede*n etwas dabei!

 

100 Jahre AWO – 50 Jahre Jugendwerk – Die Ferienarbeit von Jugendwerk und AWO im Wandel der Zeit

Der Beginn der Ferienarbeit in der AWO

Bereits seit der Gründung der Arbeiterwohlfahrt 1919 nimmt die Förderung von benachteiligten Kindern und Jugendlichen einen wichtigen Stellenwert in der Arbeit der AWO ein. Damals wie heute werden vor allem Kinder und Jugendliche aus finanziell schwachen Verhältnissen eingebunden. Seit jeher liegt der pädagogische Schwerpunkt der Kinder- und Jugendarbeit, und insbesondere der Schwerpunkt der Ferienfahrten, auf dem Erleben eines demokratischen Gemeinschaftssinns und der Entwicklung zu mündigen Menschen.

Auch nach 1945 war Ferienarbeit mit Kindern und Jugendlichen neben der Altenarbeit und Pflege das wichtigste ehrenamtliche Wirkungsfeld innerhalb der Arbeiterwohlfahrt. Resultierte das Engagement im Altenbereich maßgeblich aus der Altersstruktur der Mitglieder, so war die Ferienarbeit werbewirksam und nachwuchsorientiert. Viele junge Menschen konnten als Teilnehmer*innen oder ehrenamtliche Helfer*innen geworben und eingebunden werden. Auch die auf diesen Maßnahmen aufbauende Kinder- und Jugendgruppenarbeit entwickelte und etablierte sich.

Nachdem 1965 der weitere Ausbau der Kinder- und Jugendgruppenarbeit beschlossen wurde, verabschiedeten die Delegierten der Bundeskonferenz der AWO 1969 unter der Überschrift „Jugendwerk der AWO“ eine Satzung für die Kinder- und Jugendgruppenarbeit. Der Weg zu einem eigenständigen Jugendwerk der AWO war geebnet.

Der Ausbau der Ferienarbeit im Jugendwerk

Die Gründung des Jugendwerkes kann als das Ergebnis einer pädagogischen Bewegung innerhalb der Arbeiterwohlfahrt beschrieben werden. In den 1970er Jahren wandelte sich das Verständnis von Erziehung. Eigenschaften wie Selbstständigkeit, Konfliktfähigkeit und Kooperation rückten verstärkt in den Mittelpunkt. Die Entwicklung beeinflusste auch das Verständnis von demokratischer Selbstorganisation innerhalb der AWO und mündete in der Gründung des eigenständigen Jugendverbandes.

Diese Werte der pädagogischen Bewegung flossen auch in die Arbeit des Jugendwerks und nicht zuletzt auch in die Gestaltung und Umsetzung von Ferienfahrten ein. Die intensive Auseinandersetzung von haupt- und ehrenamtlichen Jugendwerker*innen mit den Werten und Zielen der pädagogischen Arbeit auf Ferienfahrten, Gruppenarbeiten, Seminaren, internationalen Begegnungen etc. mündete in der Verabschiedung des pädagogischen Konzepts „Das Leben ist unser!“ 2004 auf der Bundesjugendwerkskonferenz. Da sich das Jugendwerk seit seiner Gründung als pädagogisch arbeitender Verband verstand, waren die Grundvoraussetzungen für eine umfassende pädagogische Diskussion vorhanden.

Das Erleben von Demokratie und Selbstwirksamkeit, das Praktizieren von sozialem Verhalten, Zusammenhalt und Kooperation und der respektvolle Umgang miteinander auf Augenhöhe – all das sind die zentralen Werte der pädagogischen Arbeit des Jugendwerks.

Darüber hinaus sind die Schaffung von konsumfreien „Freiräumen“, die Rücksicht auf geschlechtsspezifische Eigenheiten und Bedürfnisse, der nachhaltige Umgang mit Ressourcen, eine echte Akzeptanz und Toleranz von Fremdem und Unbekanntem sowie die Schaffung eines Bewusstseins für Mensch, Tier und Natur weitere wichtige Ziele des pädagogischen Konzepts.

Mit dem pädagogischen Konzept wurde eine verbandsweite einheitliche Grundlage zur Ausbildung von Teamer*innen und Betreuer*innen für die Kinder- und Jugendarbeit im Jugendwerk geschaffen. Die politischen Ziele des Verbandes finden ihre Umsetzung unter anderem im pädagogischen Handeln der Jugendwerker*innen.

Aktuelle Entwicklungen

Um diese Entwicklungen und die Qualität der pädagogischen Arbeit nach innen wie nach außen sichtbar zu machen, wurden unter großer Beteiligung von ehren- und hauptamtlich Aktiven des Jugendwerks die Qualitätsstandards „JEDERZEIT WIEDER – Qualität der pädagogischen Ferienfahrten von Jugendwerk und AWO“ entwickelt. Diese wurden 2010 - und nach einer weiteren Überarbeitung 2016 - von der Bundesjugendwerkskonferenz beschlossen. Damit gab sich das Jugendwerk eine ambitionierte Richtschnur zur pädagogischen und organisatorischen Gestaltung seiner Ferienangebote sowie für die Ausbildung seiner Teamer*innen und die Maßnahmenevaluation. Von der AWO-Bundeskonferenz wurde JEDERZEIT WIEDER 2016 ebenfalls beschlossen. Damit verpflichten sich nun Jugend- und Mutterverband zu einer gemeinsamen Qualitätssicherung und -entwicklung. Eine gegenseitige, kollegiale Unterstützung bildet das Fundament dieser Arbeit. Die Federführung und Prozessteuerung hierfür hat das Bundesjugendwerk als Dachorganisation des Jugendwerks.

Die Qualitätsstandards sollen für Teamer*innen, Teilnehmer*innen und Eltern gleichermaßen transparent und überprüfbar sein. Um auch nach außen sichtbar zu machen, wer in Jugendwerk und AWO die hohen Qualitätsanforderungen erfüllt, soll in Zukunft ein verbandsinternes Qualitätssiegel eingeführt und die Vergabe regelmäßig überprüft werden. Die Entwicklung der Prüfkriterien und des gesamten QM-Prozesses wird seit 2017 in enger Zusammenarbeit mit dem AWO Bundesverband vorangetrieben. Ende 2019/Anfang 2020 wird es voraussichtlich die ersten Audits mit selbst ausgebildeten Auditor*innen geben.

Seit Ende 2017 gibt es eine bundesweite, digitale Plattform der Ferien- und Bildungsangebote im Jugendwerk der AWO: www.jugendwerk-awo-reisen.de. Schaut doch mal rein, es ist für jede*n etwas dabei!

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Autor*innen: Marcus Mesch, Rita Schmidt (Stand: August 2019)

Virtuelles Erleben der Geschichte der Kinderrepubliken

Das Archiv der Arbeiterbewegung hat eine virtuelle Erzählung zur Geschichte der Kinderrepubliken in Deutschland erstellt.

Hier geht's zur virtuellen Erzählung.

 

 

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